Portrait des sizilianischen Malers Franco Accursio Gulino. Sein Oeuvre reicht von klassischer italienischer Malerei bis zu zeitgenössischer Plastik, Skulptur und Metalplastiken. Der Film zeigt einen Querschnitt durch sein Werk und thematisiert seine contemporäre Schaffensperiode, die Clandenstini, die illegalen Flüchtlinge zwischen Afrika und Europa.
Der Künstler erlaubt erstmals bei der Arbeit gefilmt zu werden.
Über Franco Accursio Gulino:
Nach außen hin scheu, introvertiert, innerlich frei, exzentrisch arbeitet er fast nur in der Nacht. Altes Holz von gestrandeten Booten, Teile von Pflügen, maritimem Werkzeug, Kästen und Truhen aus der Geschichte Siziliens wurden in den letzten Jahren Material für seine meisterhafte, klassische Maltechnik. Um fünf Uhr früh besucht er oft die Frühmesse. Anschließend trinkt er zusammen mit den Fischern in den Hafenbars Kaffee. Die Auseinandersetzung mit der Nachbarschaft auf offener Straße ist Ausdruck seiner Metalität und sein direkter Zugang zur Gegenwart. In seiner Kunst ist er frei, impulsiv, erotisch. 1949 geboren lebt und arbeitet er heute in Sciacca und Rom, in New York fanden Ausstellungen von ihm statt, durch einen Diebstahl gingen aber dort viele seiner Arbeiten verloren.
Das Künstlerportrait dokumentiert seine Lebens- und Arbeitsweise in Sciacca, seine unzähligen Bilder, auf engstem Raum in drei Räumen seines Hauses und der Nebengebäude untergebracht, seine Installationen auf der überdachten Terrasse, sein Atelier im hinteren Teil des Gartens und seinen Denkraum am Hafen, wo er seinen archaischen Gedanken in großer Ruhe nachgeht. Stille Aufnahmen. Ruhige Gespräche. Das ursprüngliche, unverbaute süd-sizilianische Meer, seine Felsen, das touristisch wenig berührte Sciacca mit seiner Altstadt und seinem Hafen werden zu Schauplätzen des Films. Sciacca, „Tür“ zur afrikanischen See, „dem Sarg der modernen Nomaden“, wie er die Clandestini, die illegalen Flüchtlinge aus Afrika nennt, die ihn seit mehr als sechs Jahren bewegen.