Der Kulturanthropologe René Girard
entdeckte und benannte den Sündenbockmechanismus, der in archaischen und modernen Gesellschaften immer wieder auftritt: Besser „alle gegen einen“, als „alle gegen alle“. Mythen und Rituale legitimieren diese immer wiederkehrende Opferung von Unschuldigen, die von Religionen lange verschleiert und „gottgegeben“ ins Unbewusste verdrängt und gleichzeitig in regelbasierten Grenzen gehalten wurde. Ursprung aller Gewalt sieht der Literaturwissenschaftler im „mimetischen Begehren“, das bereits im Alten Testament thematisiert wird: „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut, Frau, Esel, Haus, Besitz.“ Tiefenpsychologische und spirituelle Ansätze Gewaltmechanismen persönlich und damit in weiterer Folge kollektiv zu überwinden, liegen in der Mystik verschiedener Religionen bereits vor. Auch die Arbeit mit dem „Enneagramm“ fußt auf diesen Erkenntnissen: Durch eine vertiefte Schau nach innen wird es möglich eine Nachahmung im Außen durch eine wachsende Innenleitung zu ersetzen. Dieser „radikale Weg nach Innen“ integriert eigene Schattenanteile und führt als psycho-spirituelle Friedensarbeit zu neuen, heilenden Wirklichkeiten.
Der Film basiert auf Gedanken eines Mannes, der als „Darwin der Humanwissenschaften“ bezeichnet wurde. Die Erkenntnis eines gewaltfreien Gottes, der keine Opfer braucht, ist nach der Lektüre seines Lebenswerkes zwingend.